Pfälzische P 2

Pfälzische P 2
© Von Unbekannter, nicht zu ermittelnder Fotograf - Die Lokomotive, April 1906, PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=9755994

Die Pfälzische P 2 (auch Baureihe 35) ist eine Schnellzuglokomotive die erstmals 1891 gebaut wurde.

Die Dampflokomotive trägt auch die Bezeichnung Columbia-Klasse unter der sie auch in Belgien eingeführt wurde. Hierbei kommt das erst vor kurzem eingeführte Krauss-Helmholtz-Gestell zum Einsatz. Es hat den Vorteil, dass rückwärts nur eine Laufachse anzuordnen und dadurch die erwünschte tiefliegende Feuerbüchse mit dem geräumigen Aschkasten auszuführen ist. Bei dieser Lok wird der geringe Kohleverbrauch gerühmt. Ebenso werden vom Lokpersonal die Laufeigenschaften der Lok gelobt, welches sie zu einer beliebten Maschine macht.

Auf den pfälzischen Strecken wird ab Frühjahr 1891 die Gattung P2 eingesetzt. Die Zugmasse der Schnellzüge beträgt 170 – 180 Tonnen. Die Geschwindigkeit liegt bei 75 km/h. Durch immer länger werdende Züge waren die Loks allerdings nicht mehr leistungsfähig genug, weshalb man als erste dieser Art in Deutschland eine Lok mit der Achsfolge 2B1 wählt. Von 1923 an nimmt die Reichsbahn die P2 als BR 35 auf. Allerdings kommt ab 1925 keine Maschine mehr in den Dienst.

Entwicklung und Bau

Der Personenverkehr nimmt in den 60er Jahren auf der Pfalzbahn derart zu, dass neue Lokomotiven für Personenzüge und Schnellzüge beschafft werden müssen. Die Pfälzische Eisenbahn lässt in den Jahren 1890/91 von der Firma Krauss München die Lokomotive der Gattung P2´ bauen. Vorn erhält sie ein Krauss-Helmholtz-Drehgestell und hinten eine in einem außenliegenden Hilfsrahmen gelagerte Laufachse. Am hinteren Verbindungsblech der Lager dieser Achse bringt Krauss den Gelenkkopf der hinteren Gestellachse (Kuppelachse) an, um dem Krauss-Helmholtz-Drehgestell eine möglichst große Länge zu geben. Durch eine Querfeder mit kugeliger Stützfläche wird die Last auf die vordere Laufachse der Lokomotive übertragen. Der Federausgleich zwischen Treibachse und der hinteren Laufachse wird bei den nachbestellten Lokomotiven wieder aufgegeben. Dadurch werden weitgehend überhängende Massen vermieden. Die Zylinder liegen hinter der vorderen Laufachse. Bei späteren Lieferungen werden die Heizrohre von 60 mm auf 4350 mm verlängert. Bis 1896 werden 22 Maschinen dieser Gattung gebaut.

Technische Daten

Bezeichnung Pfälzische P 2
Land Deutschland
Anzahl 22
Hersteller Krauss
Baujahr 1891–1896
Ausmusterung 1924
Bauart 1’B1’ n2
Spurweite 14.630 mm / 14.880 mm
Länge über Puffer 23.940 mm
Höhe
Dienstmasse 47,7 t / 48,7 t
Höchstgeschwindigkeit vorwärts 90 km/h
Höchstgeschwindigkeit rückwärts
Indizierte Leistung
Kuppelraddurchmesser
Treibraddurchmesser 1.855 mm
Laufraddurchmesser vorn 945 mm
Laufraddurchmesser hinten 945 mm
Zylinderdurchmesser 435 mm
Zylinderanzahl  2
Kolbenhub 600 mm
Kesselüberdruck 12bar
Tender 3 T 12/14
Wasservorrat 12,0/14,0 m³
Brennstoffvorrat