Sächsische VIII 2 der Sächsischen Staatsbahn und der Deutschen Reichsbahn

Sächsische VIII 2 von 1891 - Werksfoto Hartmann
Sächsische VIII 2 von 1891 - Werksfoto Hartmann

Die Schnellzuglokomotive Sächsische VIII 2 wurde 1891 erbaut.

1891 werden die Dampfloks der ersten Lieferung mit Druckluftbremsen der Bauart Schleifer ausgerüstet, sie wirken zweiseitig auf die Räder der ersten Kuppelachse. 1894 erhält die zweite Bauserie Westinghouse-Bremsen. Der viereckige Sandkasten mit mechanischer Steuerung dient zum Besanden der Räder der ersten Kuppelachse bei Vorwärtsfahrt.
Ab 1891 werden in Sachsen eigene 2 B-Schnellzugloks gebaut. Antwerpen, Athen, Barcelona, Bukarest, Dublin, Odessa, Oporto, Palermo, Rotterdam und Stockholm sind die Namen der ersten Serie der Gattung sä. VIII2. Sie tragen die Bahnnummern 111 bis 120. Die mit der Bahnnummer 111 versehe Lokomotive ist die 2000. Hartmann-Maschine, deshalb erhält sie den Namen „Zweitausend“. Auf den wichtigsten sächsischen Strecken fahren alle Lokomotiven im Schnellzugdienst. Die Reichsbahn übernimmt nach dem ersten Weltkrieg sieben Loks der ersten Bauserie. Bis zur Ausmusterung im Jahre 1928 werden diese Maschinen nur noch für untergeordnete Aufgaben eingesetzt.

Entwicklung und Bau

Die erste Ausführung der sä. VIII 2 von 1891 hat nur einen Kesseldruck von 10 atü. In der zweiten Lieferung von 1894 wird er auf 12 atü erhöht. Eine innenliegende Allan-Steuerung besitzt die Ursprungslok, die nach amerikanischem Muster den Antrieb auf die außenliegende Flachschieber über eine Umkehrwelle überträgt. Recht zweckmäßig für die Ausbildung eines Drehgestells ist der Achsstand von 6750 mm. Der Erfurter Bauart entspricht dieses Drehgestell und hat wie diese einen Kugelzapfen und eine Wiege. Zehn Maschinen von dieser Ausführung werden bei der Firma Hartmann in Chemnitz gebaut. Die zweite Bauserie von 1894 mit ebenfalls zehn Exemplaren hat ein größeres Drehgestell mit 2400 mm Achsstand. Zwischen den Drehstellachsen sitzen die Zylinder. Die Lage der Treibachsen hinter den Kuppelstangen, also zwischen Kuppelachse und Radstern ist typisch für diese Bauweise. 14 Tonnen beträgt die mittlere Kuppelachsmasse und die der Laufachsen 10 Tonnen. Mit der Einführung des Verbundverfahrens bei den 2 B-Loks 1896 geht die Sächsische Staatsbahn zur außenliegenden Heusinger-Steuerung über, wie sie August von Borries an seinen drei Loks benutzt hat.

Technische Daten

Bezeichnung 101-110 13 7001 (Bj. 1891) -7007 + 111–120 13 7008–7012 (Bj. 1894)
Land Deutschland
Anzahl 10 pro Baujahr
Hersteller Sächsische Maschinenfabrik, Chemnitz
Baujahr 1891 + 1894
Ausmusterung bis 1928
Bauart 2’B n2
Spurweite 1435 mm
Länge über Puffer 16.482 mm
Höhe
Dienstmasse 49,4 t + 48,2 t
Höchstgeschwindigkeit vorwärts 85 km/h
Höchstgeschwindigkeit rückwärts
Indizierte Leistung
Kuppelraddurchmesser
Treibraddurchmesser 1.875 mm
Laufraddurchmesser vorn 1.035 mm
Laufraddurchmesser hinten
Zylinderdurchmesser 440 mm
Zylinderanzahl 2
Kolbenhub 600 mm
Kesselüberdruck 10 bar + 12 bar
Tender
Wasservorrat
Brennstoffvorrat