Gebr. Märklin & Cie. GmbH – Hersteller Spur H0 – Spur 1, Spur II LGB

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Die Gebr. Märklin & Cie. GmbH ist ein Spielzeughersteller im schwäbischen Göppingen. Märklin ist heute vor allem für seine Modelleisenbahnen bekannt und ist derzeit mit 126 Mio. € Jahresumsatz vor den Mitbewerbern wie Hornby mit 69 Mio. € Jahresumsatz, Roco mit 35 Mio. € Jahresumsatz und Fleischmann mit 21 Mio. € Jahresumsatz (Umsatzzahlen Stand 2007) Marktführer der europäischen Modelleisenbahnbranche. Das Unternehmen meldete am 4. Februar 2009 Insolvenz für die Standorte in Deutschland (Göppingen und Nürnberg) an.

Das Unternehmen wurde 1859 von Theodor Friedrich Wilhelm Märklin gegründet und begann zunächst mit der Herstellung von Puppenküchen. Theodor Friedrich Wilhelm Märklin war seit 1840 in Göppingen wohnhaft und als Flaschnermeister selbständig. Er heiratete 1859 Caroline Hettich, die in der Firma mitarbeitete und als Vertreterin ganz Süddeutschland und die Schweiz bereiste. Sie soll die erste weibliche Handelsreisende ihrer Zeit gewesen sein. 1866 starb Theodor Friedrich Wilhelm Märklin, seine Frau konnte das Unternehmen aber für die Söhne erhalten. Eugen und Karl Märklin übernahmen die Firma ab 1888 als Gebr. Märklin. Die Produktpalette umfasste zu dieser Zeit Puppenküchen, Karren jeglicher Art, Modelle von Schiffen, Karussells, Kreisel und Bodenläufer.

Durch geschickte Unternehmenspolitik, wie etwa den Aufkauf des Blechspielzeugherstellers Ludwig Lutz in Ellwangen im Jahr 1891, expandierte das Unternehmen. Im gleichen Jahr präsentierten die Gebrüder Märklin auf der Leipziger Frühjahrsmesse erstmalig eine Eisenbahn als Uhrwerkbahn mit Schienenanlage in Form einer Acht. Damit legten die beiden Unternehmer den Grundstein zu dem Welterfolg der Spielzeugeisenbahn von Märklin. Märklin ist es zu verdanken, dass in dieser Zeit auch die Spurweiten vereinheitlicht wurden, die in ihren Grundzügen noch weltweit gelten. Bis dahin gab es unter den Modelleisenbahnen Unterschiede in den Größen, die es verhinderten, einzelne Teile verschiedener Bahnen miteinander zu kombinieren, selbst wenn sie vom selben Hersteller stammten. Märklin selbst nutzte damals die Spur 1 (Maßstab 1:32).

1909 umfasste die Produktpalette 90 verschiedene Dampfmaschinenmodelle, das Puppenstuben- und Küchenzubehör, Karussells, Autos, Flugzeuge, Schiffe, Kreisel und Metallbaukästen. Ab 1926 wurde die elektrische Bahn mit 20 V Wechselstrom (zunächst noch mit einer Glühlampe als „Vorwiderstand“) eingeführt, die ohne die Laufzeitbeschränkung der Uhrwerke oder Spiritus-Brennzeit kontinuierlichen Spielbetrieb erlaubte. 1929 kamen zu den schwarz-messingfarbenen Teilen der Metallbaukästen farbige Teile hinzu.

Mit den Jahren wurde die Modelleisenbahn immer mehr zum wichtigsten Produkt von Märklin. 1935 trat Fritz Märklin in die Geschäftsführung ein. Zur Herbstmesse dieses Jahres stellte die Firma eine Tischeisenbahn in der Spurweite 00 vor – mit einem Maßstab von 1:87 nur halb so groß, wie die bis dahin kleinste Spur 0 (1:43 oder 1:45). Die an ein WC erinnernde Bezeichnung 00 für den Maßstab 1:87 änderte man 1950 in „Halb-Null“, mit der bis heute üblichen Abkürzung H0, gesprochen „Ha Null“. Durch den rasanten Anstieg der Absatzzahlen von Modelleisenbahnen in den 1950er und 1960er Jahren wurde Märklin zu einem der weltweit größten Anbieter dieser Branche.

1969 kam mit der „neuen Spur 1“ die Traditionsbaugröße von 1891 zurück in den Märklin-Katalog, zunächst allerdings nur als Spielbahn ausgelegt. Eine BR 80 und eine Diesel-Werkslokomotive zogen erste Personen- und Güterwagen dieser alten Spurweite in Wohnzimmern und Gärten. Ab 1978 wurde die Baugröße eher professionell ausgerichtet, in diesem Zuge wurde 1984 auch das legendäre „Schweizer Krokodil“ in dieser Baugröße vorgestellt. 1994 erlebte die Spur 1 eine Renaissance der klassischen Blech-Technologie als „Maxi-Bahn“, einer Spielbahn für Kinder, die jedoch inzwischen wieder eingestellt ist.

1972 wurde zur Nürnberger Spielwarenmesse die Spur Z im Maßstab 1:220, genannt „Mini-Club“, als Neuheit vorgestellt. Bis 2007 war dies die kleinste in Großserie hergestellte Modellbahn.

Ab 1984 wurde für H0 und Spur 1 eine digitale Mehrzugsteuerung angeboten. Bis zu 80 Loks konnten damit unabhängig voneinander in einem Stromkreis über bis zu 256 Weichen oder Signale hinweg gesteuert werden. Inzwischen können Computer bestimmte Steuerungsaufgaben der ursprünglich Unternehmenseigenen Steuer-Chips übernehmen und die Zahlen der steuerbaren Loks und Weichen ist auf utopische Werte gestiegen, die selbst für Sammler und Großanlagen mehr als ausreichend sind.

In der Nacht zum 18. Januar 2005 wurde in das unternehmenseigene Märklin-Museum eingebrochen. Entwendet wurden Exponate der historischen Spur 1, alle ausgestellten Fahrzeuge der Spur 0, die vor 1910 hergestellten Schiffe, sowie Dampfmaschinen und unersetzliche Prototypen der Spur 00. Das älteste Fahrzeug des Museums, die erste Lokomotive von 1891, wurde ebenfalls gestohlen. Der Schaden belief sich auf über 1 Mio. Euro. Die Kriminalpolizei konnte den Fall im März 2005 aufklären, und die Exponate sind seit Mai 2005 wieder in der Ausstellung zu sehen.

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich das Unternehmen im Eigentum der Familien Märklin, Friz und Safft. 1997 übernahm Märklin den bis dahin eigenständigen Mitbewerber Trix aus Nürnberg. Am 11. Mai 2006 wurde die Gebr. Märklin GmbH nach einigen Jahren sinkender Umsätze und zuletzt Verlusten an die britische Finanzgruppe Kingsbridge Capital verkauft. Kingsbridge Capital ist wiederum eine Tochtergesellschaft der österreichischen Hardt Group. Die neuen Gesellschafter sahen Wachstumspotential aufgrund der Bekanntheit der Marke insbesondere bei Sammlern. Mittelfristig wurde eine Sanierung und der Weiterverkauf angestrebt. Zum 1. Februar 2007 wurde Axel Dietz Geschäftsführer und Teilhaber des Unternehmens.

Am 26. Juli 2007 wurde die Übernahme des insolventen Unternehmens Ernst Paul Lehmann Patentwerk OHG, Hersteller der Lehmann-Gross-Bahn, durch Märklin bekanntgegeben.

Am 22. August 2007 wurde das Unternehmen Hübner Feinwerktechnik GmbH in den Märklin-Unternehmensverbund integriert. Alle Werkzeuge sowie das Fertigwaren- und Ersatzteillager gingen an Märklin. Die Lieferung der Fertigware, die Ersatzteilversorgung und der Reparaturservice werden in vollem Umfang zentral von Göppingen aus fortgeführt.

Am 11. August 2008 wurde bekannt, dass der Vorsitzende der Geschäftsführung Axel Dietz bei Märklin am Ende des Jahres 2008 ausscheiden wolle. Mit Wirkung zum 1. Oktober schied Dietz jedoch früher aus. Ein Nachfolger wurde nicht berufen, die zwei verbliebenen Mitglieder der Geschäftsführung, Dietmar Mundil und Thomas Bauer, bekamen vom Beirat erweiterte Verantwortungsbereiche. Ende Januar 2009 sollte Ralf Coenen den aus Altersgründen ausscheidenden Dietmar Mundil als Geschäftsführer ablösen. 2008 wurden 12 Mio. Euro an Beraterhonoraren gezahlt.

Bereits Anfang Februar 2009 kam es zu Irritationen, als statt der Feierlaune zum 150-jährigen Märklin-Jubiläum u. a. der Zahlungsverzug beim Januarlohn gemeldet wurde. Am 4. Februar 2009 sah sich das Unternehmen gezwungen, beim Amtsgericht Göppingen Insolvenz anzumelden, nachdem Verhandlungen über die Verlängerung von Krediten gescheitert waren.

Das Unternehmen führt seine Geschäfte nun unter dem Insolvenzverwalter Michael Pluta fort. Auf der Nürnberger Spielwarenmesse vom 5. bis 10. Februar 2009 war Märklin im üblichen Rahmen vertreten. Nach bisherigen Feststellungen des Insolvenzverwalters sind 2006 10,7 Mio. Euro Beraterhonorare gezahlt worden bei einem Verlust von 13 Mio. Euro; 2007 waren dies 13,8 Mio. Euro bei einem Verlust von 16 Mio. Euro.

Am 19. und 20. September 2009 fanden trotz der Insolvenz die Märklintage 2009 zum 150. jährigen Bestehen der Firma mit rund 45.000 Besuchern statt. Die Veranstaltungsorte waren der Bahnhof Göppingen, die Werfthalle im Stauferpark, das Firmengelände von Leonhard Weiss und die Märklin-Erlebniswelt.

Quelle © Wikipedia.de

 

Märklin bietet zur Zeit mehrere Modelleisenbahnensortimente an:

  • H0, Maßstab 1:87, Trix International (Gleichstrom), Märklin (Wechselstrom)
  • N, Maßstab 1:160, Minitrix
  • 1, Maßstab 1:32
  • II, Maßstab 1:22,5, LGB

 

Für einige Märkte verwendet der Märklin-Konzern eigene Markennamen.
ANTEX (1964 bis 1968 in den Niederlanden und in Belgien)
PRIMEX (1969 bis 1992 verkaufte Märklin unter der Marke „PRIMEX“ vereinfachte, jedoch kompatible Modellbahnprodukte für das Kundensegment der Modellbahneinsteiger)
MINEX (1970 bis 1972 wurde unter dieser Marke eine Schmalspurbahn in der Nenngröße 0e mit dem Maßstab 1:45 angeboten)
HAMO (stammt von einer bis 1963 eigenständigen Firma aus Nürnberg, Märklin präsentierte unter dem Namen HAMO die ersten Zweileiter-Gleichstrom-Lokmodelle, seit dem Zukauf von Trix 1997 wird der Markenname HAMO jedoch nicht mehr genutzt)
TRIX (Am 1. Januar 1997 übernahm Märklin die Firma Trix aus Nürnberg, siehe dazu auch unsere Herstellerseite TRIX)
LGB (Der Gartenbahn-Anbieter LGB wurde nach dessen Insolvenz im Jahr 2007 von Märklin übernommen)
Hübner (ein Anbieter in Baugröße 1 wurde 2007 übernommen)

Adresse:
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Stuttgarter Straße 55-57
D-73033 Göppingen
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Telefax: +49 (0) 71 61 / 698-20
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