
Gebaut wurde die Dampflokomotive Bayerische BX im Jahr 1890.
Damit bei der BX ein guter Bogenlauf erreicht wird, wird hier zum ersten Mal an einer Hauptlokomotive nach dem Vorschlag des Krauss-Oberingenieurs von Helmholtz die Laufachse zu einem Drehgestell, dem sogenannten Krauss-Helmholtz-Drehgestell vereinigt. Die Lok besitzt keinen festen Achsstand. An seine Stelle tritt die „geführte Länge“. Damit hat man sich damals noch recht wenig befasst. In der Praxis sind die Vorteile unverkennbar, da der Lauf der Lokomotive vorzüglich ist.
Die Firma Krauss lieferte von 1890 bis 1892 insgesamt 14 Schnellzugloks der Gattung bay. BX. Die Loks tragen neben den Bahnnummern auch die Namen von deutschen Großstädten. Fast 30 Jahre erfüllen die BX-Loks ihren Dienst ohne das was nachteiliges bekannt geworden wäre. Im November 1922 mustert die Bayrische Staatsbahn die Lok Stettin aus. Die 13 übrigen kommen in den vorläufigen Umzeichnungsplan der DRG. Sie werden aber nicht endgültig von der Reichsbahn übernommen. Im März des Jahres 1924 scheidet die letzte Maschine der Gattung BX aus dem Dienst aus.
Entwicklung und Bau
Ein rascher Aufschwung im Schienenverkehr im Königreich Bayern setzt Ende der achtziger Jahre des vorherigen Jahrhunderts ein. Für höhere Leistungen fordert die Verwaltung der Bayrischen Staatsbahn, kräftiger und schnelllaufende Lokomotiven. 1890 wird bei der Firma Krauss München, die Schnellzuglok der Gattung BX, die mit der preußischen P 3² eine gewisse Ähnlichkeit hat, gebaut. Bei der BX ist die höhere Kessellage neu, die wohl durch die Vertiefung der Feuerbüchse bedingt ist. Auch wird erstmals in Bayern bei einer Hauptbahnlokomotive die von Edmund Heusinger Waldegg entwickelte Einexzentersteuerung mit Voreilhebel angewandt. Diese Steuerungsbauart gestattet jetzt endlich die volle Ausnutzung der Dampfdehnung. Um die Verbundentwicklung bei der Dampfmaschine zu erreichen verlegt man die Verbundzylinder mit dem Triebwerk weit nach hinten, um damit auch die überhängenden Massen zu begrenzen.
Technische Daten
Bezeichnung | 920 METZ bis 942 HEIDELBERG |
Land | Deutschland |
Anzahl | 14 |
Hersteller | Krauss |
Baujahr | 1889 + 1891 |
Ausmusterung | bis 1924 |
Bauart | 1’B n2v bzw. 1’B n2 |
Spurweite | 1435 mm |
Länge über Puffer | 14.482 mm |
Höhe | – |
Dienstmasse | 43,0 t – 44,2 t |
Höchstgeschwindigkeit vorwärts | 90km/h |
Höchstgeschwindigkeit rückwärts | – |
Indizierte Leistung | – |
Kuppelraddurchmesser | – |
Treibraddurchmesser | 1.870 mm |
Laufraddurchmesser vorn | 1.170 mm |
Laufraddurchmesser hinten | – |
Zylinderdurchmesser | 430/610 mm |
Zylinderanzahl | 2 |
Kolbenhub | 610 mm |
Kesselüberdruck | 12 bar |
Tender | bay 3 T 12 |
Wasservorrat | 12,0 m³ |
Brennstoffvorrat | – |