Bayerische BX der Bayrischen Staatsbahn

Modell der Bayerischen B X 941 Hamburg im Verkehrszentrum München
Modell der Bayerischen B X 941 Hamburg im Verkehrszentrum München © Wikipedia Universal-Interessierter

Gebaut wurde die Dampflokomotive Bayerische BX im Jahr 1890.
Damit bei der BX ein guter Bogenlauf erreicht wird, wird hier zum ersten Mal an einer Hauptlokomotive nach dem Vorschlag des Krauss-Oberingenieurs von Helmholtz die Laufachse zu einem Drehgestell, dem sogenannten Krauss-Helmholtz-Drehgestell vereinigt. Die Lok besitzt keinen festen Achsstand. An seine Stelle tritt die „geführte Länge“. Damit hat man sich damals noch recht wenig befasst. In der Praxis sind die Vorteile unverkennbar, da der Lauf der Lokomotive vorzüglich ist.

Die Firma Krauss lieferte von 1890 bis 1892 insgesamt 14 Schnellzugloks der Gattung bay. BX. Die Loks tragen neben den Bahnnummern auch die Namen von deutschen Großstädten. Fast 30 Jahre erfüllen die BX-Loks ihren Dienst ohne das was nachteiliges bekannt geworden wäre. Im November 1922 mustert die Bayrische Staatsbahn die Lok Stettin aus. Die 13 übrigen kommen in den vorläufigen Umzeichnungsplan der DRG. Sie werden aber nicht endgültig von der Reichsbahn übernommen. Im März des Jahres 1924 scheidet die letzte Maschine der Gattung BX aus dem Dienst aus.

Entwicklung und Bau

Ein rascher Aufschwung im Schienenverkehr im Königreich Bayern setzt Ende der achtziger Jahre des vorherigen Jahrhunderts ein. Für höhere Leistungen fordert die Verwaltung der Bayrischen Staatsbahn, kräftiger und schnelllaufende Lokomotiven. 1890 wird bei der Firma Krauss München, die Schnellzuglok der Gattung BX, die mit der preußischen P 3² eine gewisse Ähnlichkeit hat, gebaut. Bei der BX ist die höhere Kessellage neu, die wohl durch die Vertiefung der Feuerbüchse bedingt ist. Auch wird erstmals in Bayern bei einer Hauptbahnlokomotive die von Edmund Heusinger Waldegg entwickelte Einexzentersteuerung mit Voreilhebel angewandt. Diese Steuerungsbauart gestattet jetzt endlich die volle Ausnutzung der Dampfdehnung. Um die Verbundentwicklung bei der Dampfmaschine zu erreichen verlegt man die Verbundzylinder mit dem Triebwerk weit nach hinten, um damit auch die überhängenden Massen zu begrenzen.

Technische Daten

Bezeichnung 920 METZ bis 942 HEIDELBERG
Land Deutschland
Anzahl 14
Hersteller Krauss
Baujahr 1889 + 1891
Ausmusterung bis 1924
Bauart 1’B n2v bzw. 1’B n2
Spurweite 1435 mm
Länge über Puffer 14.482 mm
Höhe
Dienstmasse 43,0 t – 44,2 t
Höchstgeschwindigkeit vorwärts 90km/h
Höchstgeschwindigkeit rückwärts
Indizierte Leistung
Kuppelraddurchmesser
Treibraddurchmesser 1.870 mm
Laufraddurchmesser vorn 1.170 mm
Laufraddurchmesser hinten
Zylinderdurchmesser 430/610 mm
Zylinderanzahl 2
Kolbenhub 610 mm
Kesselüberdruck 12 bar
Tender bay 3 T 12
Wasservorrat 12,0 m³
Brennstoffvorrat